Obwohl es eigentlich weit über 100 Kaffeearten gibt, sind für uns vor allem die Arten Arabica (Coffea Arabica) und Robusta (Coffea Canephora) bedeutend und verbreitet. Diese beiden Arten machen über 99% des Welthandels aus, wovon Arabica rund 60% für sich beansprucht.
Falls ihr jetzt denkt, dass die beiden Arten gleich schmecken, dann kann ich euch sagen, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Denn unterschiedlicher könnten die beiden Arten nicht sein. Sie unterscheiden sich deutlich in Anbau, Aussehen sowie Geschmack!
Arabica ist die ursprünglichste aller Kaffeearten und auch die beliebteste weltweit. Sie gilt als edler sowie feiner und bietet eine grosse Aromenvielfalt. Je nach Region und Art reichen die Aromen von schokoladig über nussig bis hin zu fruchtig oder blumig. Arabica weist meist eine feine Säure auf und gilt für die meisten Menschen als sehr gut verträglich.
Robusta wiederum ist, wie der Name schon erahnen lässt, sehr robust und eher rau! Gerade in Bezug auf Höhenlage oder Temperaturen hat sie deutlich weniger Ansprüche und ist um einiges widerstandsfähiger als Arabica. Geschmacklich ist der typische Robusta kräftig, schokoladig, erdig und leicht bitter. Er hat zudem einen deutlich höheren Koffeingehalt.
Für den typisch italienischen, starken Espresso werden normalerweise beide Kaffeearten miteinander gemischt. Denn durch den Robusta erhält der Espresso einen kräftigen Körper und eine schöne Crema. Kombiniert mit dem erhöhten Koffeingehalt ergeben sich tolle Muntermacher!
Grundsätzlich gilt, je höher der Robusta-Anteil, umso intensiver der Espresso. Wer auf eher milderen Espresso steht, greift zu einem Kaffee mit höherem Arabica-Anteil.
Die beiden Bohnen unterscheiden sich bereits in der Form. Man erkennt dies auf dem nachfolgenden Bild sehr gut. Sorry an dieser Stelle für die schlechte Bildqualität. Mein Iphone ist nicht für solche Nahaufnahmen gemacht!
Die Arabicabohne ist grösser sowie schmaler und die Narbe in der Mitte ist geschwungen, teilweise fast schon S-förmig.
Robusta seinerseits ist klein und hat eine runde Form. Die Narbe in der Mitte ist jeweils nahezu gerade.
Weitere Unterschiede sind:
Anbauhöhe: Arabica 800 bis 2‘000m ü.M
Robusta bis 800m ü.M
Temperatur: Arabica 16 bis 24 Grad
Robusta 22 bis 30 Grad
Koffeingehalt: Arabica 1.10% bis 1.17%
Robusta 2.00% bis 4.50%
Beständigkeit: Arabica niedrig
Robusta hoch
Produktion: Arabica 60% des Weltmarktes
Robusta 30% des Weltmarktes
Preis: Arabica hoch
Robusta niedrig
Fazit
All diese Unterschiede und Fakten zeigen, dass Arabica mehr Pflege braucht und der feinere, vielfältigere und normalerweise bessere Kaffee als Robusta ist.
Ich schreibe hier bewusst „normalerweise*, da die Qualität der Verarbeitung eine sehr wichtige Rolle spielt.
So nützen zum Beispiel die besten Arabicabohnen nichts, wenn sie nicht auch entsprechend schonend geerntet, aufbereitet und geröstet werden. Gleichzeitig kann ein qualitativ gut und sauber verarbeiteter Robusta hervorragend schmecken.
Gerade bei günstigen Supermarktkaffees sieht beziehungsweise schmeckt man dies sehr gut. Sehr oft sind diese 100% Arabica, schmecken aber nicht wirklich toll.
Aber dieses Thema werde ich sicherlich mal noch einzeln behandeln.
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